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Samstag, 8. März 2014

„False flag“-Operationen in der Ukraine?

Verschiedenen Informationen zufolge halten sich ausländische Söldner in der Ukraine auf. Zudem gibt es Warnungen vor "Operationen unter falscher Flagge"

„Auf der Halbinsel Krim haben offenbar Russen einen Militärstandort der ukrainischen Streitkräfte übernommen“ hieß es am Abend des 7. März u.a. bei dem Onlineportal Österreich.at. „Bewaffnete Männer seien mit einem Lastwagen in die Raketenabwehrstation gefahren, berichtete ein Reuters-Reporter am Freitag vor Ort. Es seien keine Schüsse gefallen. Das Tor des Luftwaffen-Stützpunkts sei nicht beschädigt.
In anderslautenden Berichten hatte es geheißen, der Standort sei gestürmt worden, der Lastwagen habe das Eingangstor durchbrochen. Ein Vertreter des ukrainischen Militärs sagte am Telefon, niemand sei verletzt. Ein anderer ukrainischer Vertreter sagte, er vermittle zwischen den Streitkräften und der bewaffneten Gruppe. Diese hätten keine Waffen erbeutet.“ Bei Spiegel online hieß es gleich: „Russische Einheiten haben eine Basis der ukrainischen Armee gestürmt. Auch Journalisten wurden angegriffen und verletzt.“ RTL-Reporter Dirk Emmerich meldete per Twitter: „Am Abend ca. 40 russische Soldaten eingedrungen, Basis besetzt… Verhandlungen, Abzug, Kosaken patrouillieren“. Zumindest Emmerich scheint nicht verletzt zu sein.

Was da genau geschah, weiß ich nicht. Mich schreckte diese Nachricht allerdings auf, weil sie nach Eskalation klingt. Und weil am 3. März der russische Journalist Alexander Zhilin, der nach meinen Informationen für die Zeitung Moskowskaja Prawda arbeitet, Folgendes in seinem Blog schrieb:  „WARNUNG! Aus zuverlässigen Quellen in Kiew wurde bekannt, dass ausländische Militärberater und die neuen Behörden Provokationen gegen ukrainischen Truppen vorbereiten. Das Ziel ist es, einen nächtlichen Angriff auf eine Militäreinheit zu organisieren und dann die Russen zu beschuldigen. Die Behörden gaben ihre Zustimmung!“ Sind die Ereignisse auf der Krim vom 7. März die ersten Zeichen einer "Operation unter falscher Flagge", einer "False flag"-Operation? Wobei wahrscheinlich eher von einer "friendly fire"-Operation zu sprechen ist, also einer Aktion einer Seite gegen die eigenen Kräfte, um diese jemand anderen in die Schuhe zu schieben. Beides wird im Allgemeinen oft vermischt. Der Unterschied: "False Flag"-Operationen lassen sich meist früher oder später nachweisen, bei "Friendly Fire" gibt es nur Vermutungen.

In dem Blog Phantom Report wurde am 4. März Informationen wiedergegeben, dass bis zu 300 Mitarbeiter einer „Blackwater“-Nachfolgefirma, der Greystone Limited, in der Ukraine angekommen seien. Diese speziell für die Ukraine geschulten Söldner sollen danach Einrichtungen der neuen selbsternannten ukrainischen Regierung in der Südost- und Ostukraine schützen. Die Frage sei, wie viele private Sicherheitskräfte fremder Länder in der Ukraine wirklich  aktiv seien und wer sie bezahlt. Für die ukrainische Regierung sei es zu teuer, eine solche private Sicherheitsfirma zu mieten. Es gebe Informationen, so der Bericht, dass es  Absprachen zwischen den per Staatsstreich an die Macht Gekommenen in Kiew und der US-Botschaft gebe, Söldnerfirmen einzusetzen. Diese könnten eingesetzt werden, um die Lage im zu destabilisieren, heißt es weiter, „wie in Afrika und anderswo“. Der Beitrag stützt sich u.a. auf entsprechende Informationen der Website Politikus.ru vom 3. März. Dort wurden Videos veröffentlicht, die unbekannte Söldner in Donezk zeigen, siehe auch hier und hier. Auch bei anderen Quellen sind entsprechende Informationen zu finden, so beim Netzwerk Voltaire. Die Website War Resisters' International berichtete 2007, dass bei "Blackwater" auch ukrainische Söldner in Diensten seien: "… They are hiring military veterans for jobs previously assigned to the military. 15,000 private security agents from the United States, Britain and countries as varied as Nepal, Chile, Ukraine, Israel, South Africa and Fiji were employed in Iraq during the time of the attack. …"

In den westlichen Regionen der Ukraine  würden „Tausende von Kämpfern der verschiedenen Nationalitäten und Religionen“ zusammengezogen, darunter auch Islamisten, die in Libyen und Syrien kämpften, meldete die russische Website Argumenty.ru am 3. März. Unter ihnen sind ausländische Söldner von privaten Militärfirmen wie die 300 der Firma Greystone Limited. Es könnte zu Provokationen von Militanten in den vorrangig russischsprachigen Regionen der Ukraine kommen, so eine Quelle gegenüber Argumenty.ru.

Schon unter den Aktivisten und Militanten auf dem Kiewer Maidan-Platz seien eine Reihe ausländischer Söldner zu finden gewesen, aus den USA, Deutschland, der Türkei, Polen und anderen Ländern. So jedenfalls der Sender Voice of Russia am 2. März, der sich auf Aussagen eines von russischen Grenzbehörden festgenommenen „Aktivisten“ berief. Die Söldner seien in Militäruniformen gekommen und hätten mit den Kommandanten der Selbstverteidigungsgruppen auf dem Maidan Papiere unterzeichnet. Die russische Polizei untersuche nun die Aussagen des Verhafteten, der selber aus Russland stammt und nach eigenen Angaben als „Abenteuertourist“ nach Kiew fuhr, um bei den Protesten dabei zu sein. In einem Beitrag der Tageszeitung Die Welt vom 6. März über die unbekannten Scharfschützen in Kiew war u.a. Folgendes zu lesen: "'Die Scharfschützen waren ausländische Söldner, Amerikaner, Deutsche', sagte ein ehemaliger Berkut-Polizist im Gespräch auf der Krim, noch bevor das Telefonat von Ashton veröffentlicht wurde."

Am 28. Februar hatte u.a. die israelische Zeitung Haaretz in ihrer Online-Ausgabe einen Bericht über ehemalige israelische Soldaten unter den „Demonstranten“ in Kiew veröffentlicht. Der vorgestellte Israeli ukrainischer herkunft wollte angeblich nach eigenen Worten nur helfen, die "Revolution" zu verteidigen. Über die Präsenz israelischer Einheiten war während der “Revolution der Rosen” in Georgien 2003 und während des Krieges gegen Südossetien 2008 berichtet worden, so ein Beitrag des Netzwerk Voltaire vom 3. März.

Angesichts der anscheinend von wem auch immer bewußt provozierten Eskalation der Vorgänge in der Ukraine und auf der Krim sowie der fortgesetzten Drohungen, bin ich der Meinung, dass auf diese Informationen hingewiesen werden muss. Sie endgültig auf den Wahrheitsgehalt überprüfen, ist mir leider nicht möglich. All die Schuldzuweisungen an die russische Seite bis hin zu vermeintlichen Invasionsplänen Russlands gegen die Ukraine sind alle bei den meisten Mainstream-Medien nachlesbar, weshalb ich sie hier nicht wiederhole. Ich will und kann nichts ausschließen, nicht in die eine wie in die andere Richtung, verweise aber auf historische Beispiele für Aktionen „unter falscher Flagge“, „False flag-Operations“, auf die u.a. Daniel Ganser aufmerksam gemacht hat.

Dabei muss aber auch auf eine Meldung von RIA Novosti vom 11. April 2012 verwiesen werden: „Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin hat die Idee zur Schaffung eines Systems privater Militärunternehmen unterstützt, die Dienstleistungen beim Objektschutz sowie Trainings für ausländische Militärs im Ausland anbieten könnten.“ Ein Abgeordneter habe zudem den Einsatz von privaten Militärunternehmen als ein mögliches Beeinflussungsinstrument im Ausland bezeichnet. Putin sagte damals laut RIA Novosti dazu, dass „man darüber nachdenken kann“. „Russian ‘Blackwater’ Takes Over Ukraine Airport“ hatte anscheinend passend das Onlinenachrichtenportal The Daily Beast am 28. Februar gemeldet. Die Uniformierten ohne Kennzeichen auf der Krim könnten von privaten Sicherheitsfirmen stammen und im russischen Auftrag eingesetzt seien, so der Bericht. Quellen aus Moskau hätten ihren US-Gesprächspartnern gesagt, die Uniformierten gehörten zur Firma "Vnevedomstvenaya Ochrana", die im Auftrag des russischen Innenministeriums russische Marine-Anlagen und Vermögenswerte auf der Krim schützen soll. Das Portal zitierte Dimitri K. Simes, Präsident des „Center for the National Interest“ und ehemaliger Berater von Richard Nixon, der meinte, die Uniformierten sollten u.a. verhindern, dass über die Flughäfen prowestliche Demonstranten auf die Krim kommen. Sollten diese Informationen zutreffen, deuten sie zumindest nicht auf eine „False Flag“-Operation der russischen Seite hin.

aktualisiert: 13.3.14; 1:09 Uhr

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