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Montag, 30. Januar 2012

Syrien: Kein Grund zur Freude ...

ist es für mich, dass nun auch bei Spiegel online angekommen ist, dass in Syrien ein Bürgerkrieg tobt und dass die bewaffneten Aufständischen keine Menschenrechtsaktivisten sind: "Auch die Freie Syrische Armee tötet ungehemmt." Irgendwann wird auch beim ach so investigativen Nachrichtenmagazin zu lesen sein, wer diese Mörder bewaffnet und ausgebildet hat. Bei anderen Quellen war das ja schon zu lesen, worauf ich hingewiesen habe. Ich gebe zu, dass ich mir auch diesmal wie schon beim Fall Libyen wünschte, ich hätte mich geirrt.
Diese Quellen, die darauf hinweisen, woher die Bewaffneten kommen und wer sie ausrüstet und ausbildet, seien hier nochmal zitiert, damit die Fakten nicht untergehen:

(14.12.2011) Die junge Welt berichtete am Montag Folgendes: "Die libanesische Zeitung Al-Binaa berichtete am Wochenende, französische und britische Militärexperten würden im Libanon Kämpfer auf den Einsatz in Syrien vorbereiten. Ein Filmteam der britischen BBC hatte kürzlich eine solche Gruppe vom Libanon bis nach Homs begleitet. In der Freitagausgabe der türkischen Zeitung Milliyet hieß es, US- und NATO-Militärexperten würden syrische Deserteure in der Türkei ausbilden. Die Zeitung zitierte eine frühere FBI-Mitarbeiterin mit der Aussage, daß die Ausbildung bereits im Mai angefangen habe. Waffen für die Aufständischen würden über den NATO-Stützpunkt Incirlik geschmuggelt." Das ist auch nicht wirklich neu ...
Eine Bestätigung ist auf der Homepage von Sibel Edmonds, der frühren FBI-Mitarbeiterin, zu finden: "The joint US-NATO secret training camp in the US air force base in Incirlik, Turkey, began operations in April- May 2011 to organize and expand the dissident base in Syria. Since then, in addition to Col. Riad al-Assad, several other high-ranking Syrian military and intelligence officials have been added to operations’ headquarters in the US base. Weekly weapons smuggling operations have been carried out with full NATO-US participation since last May."

(6.12.2011) ... "Katar soll heimlich "Freie syrische Armee" bewaffnen" Na wer sagt's denn, die Kataris haben auch schon in Libyen (nach)geholfen und haben den Job für die Briten, Franzosen und die USA übernommen, damit die sich nicht die Hände schmutzig machen. Die Scheichs von Katar, die Hüter der Menschenrechte der Araber müssen dabei nichts befürchten: "For starters, Qatar's security is guaranteed by the United States via the huge Al Udeid U.S. Air Force base, which has the longest runway in the Middle East, and Camp As Sayliyah, which is the U.S. military's largest pre-positioning base outside of the continental United States."
Im Text zur Intervention Katars in Libyen ist auch zu erfahren, warum das Scheichtum sich nun auch in Syrien einmischt: "If the Qatari elite had the ability and opportunity, they would likely choose to intervene to stop Syrian President Bashar al-Assad's brutal crackdown against dissent, if for humanitarian reasons alone. Moreover, as a Sunni state wary of the expansion of Shia power throughout the region, Qatar would snatch the opportunity to turn Syria away from its current orientation toward Iran." ...

(2.12.2011) ... "Syrien: Libysche Freiwllige helfen beim Regime-Sturz". Oder diese: "Großbritannien führt bereits offizielle Gespräche mit syrischen Oppositionellen, die zur baldigen Anerkennung einer Exilregierung führen könnten."

(26.11.2011) ... Berliner Zeitung an diesem Wochenende mit einem Beitrag von Jürgen Todenhöfer zu Syrien. Interessant ist unter anderem diese Passage in dem Text: "Die bewaffneten Aufständischen operierten im Stil von Guerilla-Kommandos, sagen unsere Gesprächspartner. Sie töteten nicht nur Soldaten und Polizisten, sondern gezielt auch Zivilisten. Es sind vor allem Alawiten. Aber auch Christen. Fast jeder in Homs kenne derartige Fälle. Die Behauptung, sie schützten Demonstranten, sei ein Vorwand. Ihr Ziel sei die Eskalation des Konflikts, das Chaos. Niemand wisse genau, von wem sie gesteuert werden."

Nachtrag vom 27.11.11: Es gibt einen Hinweis, woher die bewaffneten Aufständischen kommen, die laut Todenhöfer von der syrischen Opposition nicht gewollt sind: "USA schickten Terroristen nach Syrien", meldet die Agentur IRIB.
Das könnte mit ein Grund dafür sein, dass die westlichen Staaten, die an Assads Sturz arbeiten, keine eigenen Soldaten in den Krieg schicken, weil das nicht nötig ist. Und bevor sie das im Vergleich zu Libyen schwierigere Terrain Syriens bombardieren, werden sie wahrscheinlich mehr investieren in die Bewaffneten, die sich als Rebellen verkleiden und für sie wie in Libyen die Drecksarbeit am Boden erledigen.
Es ist nur ein Auswahl. Diese Informationen sind nicht erst seit heute verfügbar und belegen, dass die Vorgänge in Syrien alles andere als nur ein innerer Konflikt sind. Gerhard Wisnewski hat in seinem diskussionswürdigen, aber nichtsdestotrotz interessanten Jahrbuch über Verheimlichtes, Vertuschtes & Vergessenes, Ausgabe 2012, im Zusammenhang mit Libyen an die 2004 von George W. Bush präsentierte "Greater Middle East Initiative" der USA erinnert : "Der Plan beinhaltet eine komplette Neuordnung und Zusammenfassung der nordafrikanischen Maghreb-Staaten, des Horns von Afrika, der Arabischen Halbinsel sowie der Türkei und Irans zu einem 'Größeren Nahen Osten'. Dazu gehört eine 'demokratische Umgestaltung' ebenso wie eine 'ökonomische und soziale Umgestaltung'." (siehe auch hier) "Was so gut klingt, soll jedoch nicht in erster Linie den dort beheimateten Menschen nutzen, sondern sich nach den Anforderungen der USA und der westlichen Staaten richten. Und von Selbstbestimmung oder Souveränität ist dabei schon gar nicht die Rede", stellt Wisnewski fest (s. 110 ff.).
Erinnert sei in diesem Zusammenhang auch noch mal daran (28.11.2011):  ... zwei Nachrichten aus den letzten Jahren ...: 11.4.2003: "US-General schließt Angriff auf Syrien nicht aus"
Ex-NATO-General Wesley Clark im Jahr 2007 in einem Gespräch mit Democracy Now: "... Well, starting with Iraq, then Syria and Lebanon, then Libya, then Somalia and Sudan, and back to Iran."  Nur die Reihenfolge scheint ein wenig anders zu sein, weil sich nicht alle Faktoren in den Ländern beeinflussen lassen. Es gibt auch einen aktuellen Text dazu von dem Blogger Glenn Greenwald: "Wes Clark and the neocon dream"

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